Nun hast du mir der ersten Schmerz getan, Der aber traf. Du schlafst, du harter Mann Den Todesschlaf.
Es blikket die Verlass'ne vor sich hin, Die Welt ist leer. Geliebet hab' ich und gelebt, ich bin Nicht lebend mehr.
Ich zieh' mich in mein Inn'res still zьrьck, Der Schleier falt, Da hab' ich dich und mein verlor'nes Glьck, Du meine Welt.
2. Die Dornerkron
[text by J. S. Bach]
O Haupt voll Blut und Wunden, Voll Schmerz und voller Hohn! O Haupt zu Spott gebunden Mit einer Dornenkron.
Du edles Angesichte, Vor dem sonst, schrickt und scheut Das GroЯe Weltgerichte Wie bist du so bespeit!
O Haupt sonst schon gezieret Mit hochster Ehr und Zier, Jetzt aber hoch schimpfieret: GegruЯet seist du mir!
Wie bist du so erbleichet Wer hat dein Augenlicht, Dem sonst kein Licht nicht gleichet, So schдndlich zugericht?
3. Der Sturm
[text by H. Heine]
Eingehullt in graue Wolken Schlafen jetzt die groЯen Gotter. Und ich hore, wie sie schnarchen, Und wir haben wildes Wetter. Sturmeswuten will das Arme Schiff zerschellen, Ach, wer zugelt diese Wellen?
Ach, wer zugelt diese Winde, Und die herrenlosen Wellen? Kann's nicht hindern das es sturmet, DaЯ da drohnen Mast und Bretter. Und ich hull mich in den Mantel, Um zu schlafen wie die Gotter
Schlafen jetzt die groЯen Gotter Und wir haben wildes Wetter Und ich hull mich in den Mantel Um zu schlafen wie die Gotter. Ach, wer zugelt diese Winde Und die herrenlosen Wellen!
4. Die Sterne
[text by C.G.Leitner]
Freundvoll und leidvoll, gedankenvoll sein, Langen und bangen in schwebender Pein, Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrubt, Glucklich allein ist die Seele, die liebt.
Wie blitzen die Sterne so hell durch die Nacht! Bin oft schon daruber vom Schlummer erwacht. Doch schelt ich die lichten Gebilde drum nicht, Sie uben im stillen manch heilsamme Pflicht.
Sie wallen hoch oben in Engelgestalt. Und leuchten dem pilger durch Heiden und Wald. Sie schweben als Boten der Liebe umher Und tragen oft Kusse weit uber das Meer.
So sei denn gesegnet, du strahlige Schar! Und leuchte mir lange noch freundlich und klar. Und wenn ich einst liebe, seid hold dem Verein, Und euer Geflimmer laЯt Segend und sein
5. O Komme Tod
[text by J. Spaun]
Die Sonne sinkt, o konnt' ich mit ihr scheiden, Mit ihrem letzten Strahl entfliehen, Ach, diese namenlosen Qualen meiden, Und weit, in schonre welten ziehen. O komme Tod, und lose diese Bande! Ich lochle dir, o Knochenmann, Entfьhre mich leicht in getrдumte Lande, O komm, und rьhre mich doch an! Der Tod: Es ruht sich kьhl und sanft in meinen Armen, Du rufst, ich will mich deiner Qual erbarmen!